Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung im Kreis Coesfeld: Jobcenter und Krankenkassen kooperieren
Die gesetzlichen Krankenkassen und das Jobcenter Kreis Coesfeld kooperieren seit August 2019, um die gesundheitliche Situation von arbeitslosen Menschen insgesamt zu verbessern. Das Modellprojekt zur „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt“ geht zurück auf eine 2014 entwickelte und an sechs Standorten vorgenommene Erprobung des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Wie dies im Kreis Coesfeld umgesetzt wird, diskutierten Dr. Monique Faryn-Wewel und Charlotte Spruch vom beauftragten „Team Gesundheit“ nun mit Sozialdezernent Detlef Schütt sowie Wiebke Oehrle und Sebastian Tegelkamp vom Jobcenter bei einem Treffen im Kreishaus.
Ziel des Projektes ist es, die Gesundheit der arbeitslosen Menschen zu stärken und deren sozial bedingt geringere Gesundheitschancen zu verbessern. Arbeitslose Menschen sollen so dabei unterstützt werden, die oft als belastend empfundene Lebenssituation besser zu meistern und zugleich ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Das Kooperationsprojekt verzahnt dazu die Arbeitsförderung des Jobcenters mit den Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention der Krankenkassen sowie weiteren Angeboten, die es in der Kommune gibt. Wir hoffen alle sehr, dass die Angebote konkret dazu beitragen, SGB-II-Kunden an den Arbeitsmarkt heranzuführen
, betont Sozialdezernent Detlef Schütt vom Kreis Coesfeld.
Die Mitarbeitenden des Jobcenters werden gezielt fortgebildet, was eine gesundheitsorientierte Gesprächsführung betrifft. Je nach individuellem Bedarf motivieren sie die arbeitslosen Menschen, auf freiwilliger Basis an speziell auf sie zugeschnittenen Angeboten der Gesundheitsförderung und Prävention teilzunehmen. Dies sind etwa Angebote zur Stressbewältigung, zu gesunder und gleichzeitig preiswerter Ernährung oder zur Bewegung. Berücksichtigt werden dabei auch die unterschiedlichen Hintergründe und Lebenslagen arbeitsloser Menschen. So können je nach Bedarf zum Beispiel Angebote speziell für (Allein-) Erziehende, über 50-Jährige oder Menschen mit Migrationshintergrund ausgerichtet werden.